Liechtensteins Weg zum universellen Kabelnetz

Es wird dringend Zeit, dass im Fürstentum Liechtenstein an der Kommunikationstechnologie-Schraube gedreht wird. Bis heute hinkt das Fürstentum mit seinen veralteten Kupfernetzen für die Datenübertragung stark hinterher. Im Gegensatz zu Litauen, Schweden oder Korea mutet das kleine Land wie ein Glasfaser-Entwicklungsland an, dabei sind die Voraussetzungen nahezu ideal, denn in Liechtenstein laufen alle Netze vereint über einen Netzbetreiber, den Liechtensteinischen Kraftwerken. Außerdem steckt in dem Land noch jede Menge Potenzial, wenn es um die Informations- und Kommunikationstechnologie geht.

Nur etwa 3,5 Prozent aller Erwerbstätigen sind in Liechtenstein auf dem IKT-Sektor tätig, der hierdurch erwirtschaftete Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt beträgt derzeit etwa 6,6 Prozent. Zu wenig, geht man nach der Empfehlung von 10 Prozent, welche die OECD ausspricht. Der Meinung ist auch CEO der Schweizer Saphir Group, Max Lanthemann, der anlässlich der Informationsveranstaltung des IKT Forums Liechtenstein am 17. Mai 2010 als Hauptreferent auftrat. Sein Unternehmen hat sich auf den Betrieb und Bau von Kommunikationsnetzen spezialisiert und sieht das große Potenzial Liechtensteins, dass mit zunehmender Kommunikationsmöglichkeiten auch größere Bandbreiten erfordert.

Die Zukunft liegt dabei nicht in veralteten Kupfernetzen, sondern in modernen Glasfaserkabeln, welche die Leistungsfähigkeit der Informationsnetze optimiert und dadurch für Liechtenstein von wichtiger volkswirtschaftlicher Bedeutung ist. Derzeit sind erst rund 40 Prozent der liechtensteinischen Firmen an das schnelle Glasfasernetz angeschlossen, bis zum Jahr 2020 sollen jedoch alle Firmen und Haushalte des Fürstentums mit dem ultraschnellen Netz verbunden sein und sich in Windeseile auf der Datenautobahn bewegen. Die Voraussetzungen, ein kostengünstiges Glasfasernetz aufzubauen, sind durch die Bündelung der Netze bei nur einem Netzbetreiber perfekt. Zudem stehen auch Konzept, Geschäftsmodell und Finanzierungsplan, um Liechtenstein auf die Datenüberholspur zu bringen und aus dem „Entwicklungsland“ eine moderne Kommunikationshochburg zu machen.