Malone auf dem Vormarsch

Bereits im vergangenen November hatte der US-Medienunternehmer Malone dem zweitgrößten deutschen Kabelnetzbetreiber Unitymedia ein Übernahmeangebot in Höhe von rund 3,5 Milliarden Euro gemacht. Gespannt wird die Abstimmung über den geplanten Deal durch die Europäische Kommission erwartet.

Das soll Malones erster Schritt in Richtung „deutschlands Kabelkönig“ werden, denn er hat noch einige weitere Kabelnetzbetreiber auf seinem Einkaufzettel stehen, unter anderem den angeschlagenen Netzbetreiber Orion und Branchenkollege KDG. Ein Verkauf von Kabel Deutschland ist dabei längst kein Geheimnis mehr, ebenso die Verkaufsabsichten von Kabel BW. Langfristig ist es für den Medienmogul, so lassen es Stimmen aus der Branche verlauten, kaum interessant, nur einen „kleinen“ Teil des deutschen Kabelmarktes zu beherrschen. Nur zwei Bundesländer, eben durch die Übernahme von Unitymedia, zu übernehmen, scheint für Malone daher also kaum nennenswert. Unitymedia stand jedoch schon vor dem Auftauchen von Malone mit dem Anbieter Kabel BW in Verhandlung, um den Wirkungsgrad auszubauen, diese verliefen allerdings im Sande.

Nicht unbedingt schadhaft für Malons Plan ist auch die Tatsache, dass sich der im September neu ins KDG Unternehmen eingebrachte Berater und ehemalige Chef des Medienriesen Time Warner, Richard Parsons bereits seit längerem kennen. Eine ideale Ergänzung von Malons Plänen wäre überdies die Übernahme von Kabel BW, womit er eine geografische Lücke schließen könnte und den stark zersplitterten Markt in Deutschland ein wenig ins Lot bringen könnte. An der finanziellen Möglichkeit dürfte das gewiss nicht scheitern, denn Malone soll nach Brancheneinschätzung über die nötigen Finanzmittel verfügen, um jederzeit Zukäufe zwischen 1-3 Milliarden Euro tätigen zu können. Der Kaufpreis für Kabel BW, etwa 1,5 Milliarden Euro, würde demnach ganz gut in sein Budget passen.