Rettungspläne zu ehrgeizig

Um den angeschlagenen Pay-TV Sender Premiere vor dem Aus zu retten, nahm sich Richard Murdoch seiner an und legte ein umfangreiches Rettungskonzept vor, inklusive einer neuen Taufe des ehemaligen Premiere. Sky startete am 04. Juli 2009 mit einem neuen Pay-TV Angebot durch – einem Mix aus altem Premiere-Angebot und neuen Sky Features.

Experten sahen hierin die einzige und letzte Chance, das Unternehmen am deutschen Markt zu etablieren. Leider wurden die erwarteten Zuwächse ein wenig zu hoch angesetzt. Bis Ende 2010 sollte die Kundenzahl von bislang 2,4 Millionen (Stand Juni 2009) auf 3 bis 3,4 Millionen Kunden anwachsen. Diese Erwartung wurde jetzt jedoch deutlich nach unten hin korrigiert, es wird in 2011 nur noch mit 2,8 bis 3 Millionen neuer Sky Kunden gerechnet. Das Einzige, was das Unternehmen im laufenden Jahr realisiert hat, ist ein dickes Minus.

Schuld daran könnte das fragwürdige Krisenkonzept von Sky sein. Hier heißt es nicht etwa, bestehende Kunden durch Sonderangebote binden, sondern Bestandskunden zur Kasse bitten. Das kostete Sky Deutschland bislang zahlreiche Kunden, anstatt diese von den Vorzügen zu überzeugen und langfristig zu gewinnen. Besonders ärgerlich für Premiere, bzw. Sky-Kunden, die Erhöhung des Bundesliga-Pakets. Was vielen Kunden ein Dorn im Auge, das ist nur allzuleicht nachvollziehbar. Jeder Abonnent muss das Paket Sky Welt buchen, hinzu kommt das Bundesliga-Paket, was im günstigsten Fall mit monatlich 32,90 Euro zu Buche schlägt.

Sicherlich wird so mancher (ehemalige) Kunde lieber auf die Worte des Herrn Bender vertrauen. Der Geschäftsführer des Ligaverbandes DFL sprach sich erst kürzlich gegenüber der „Allgemeinen Zeitung“ dafür aus, dass auch weiterhin die Bundeliga ohne Pay-TV-Abonnement im Fernsehen zu verfolgen sein wird, schließlich gehe es ja nicht nur ums Geld.